Lärm am Arbeitsplatz – Tipps und Informationen

Mann mit Fingern in den Ohren um Lärm aufzuzeigen

Lärm kann nicht nur punktuell nerven und schon bei relativ niedrigem Schalldruckpegel als störend empfunden werden.

Sie können auch Stressreaktionen verursachen, die sich darüber hinaus auf die Konzentration und somit auf die Leistungsfähigkeit auswirkt.

Langfristig kann Lärm am Arbeitsplatz als psychische Belastung krank machen.

Kein Arbeitnehmer sollte einem höheren Lärmpegel ausgesetzt sein als gesetzlich festgeschrieben.

Mann mit Fingern in den Ohren um Lärm am Arbeitsplatz zu zeigen
Lärm am Arbeitsplatz kann langfristig krank machen.

Welche Regeln zu Lärm am Arbeitsplatz gibt es?

Um die Gesundheit der Arbeitnehmer zu schützen, gibt es klare Verordnungen und Regeln zur Lautstärke im Büro. Diese sind vor allem die RIS Verordnung Lärm und Vibrationen §5, die Technischen Regeln ASR A3.7 Lärm und die Verordnung zum Schutz der Beschäftigten vor Gefährdungen durch Lärm und Vibrationen (der sogenannten Lärmvibrationsarbschv). Es ist die Pflicht des Arbeitgebers sicherzustellen, sich um die Einhaltung dieser Regeln und Vorschriften für den Lärmschutz zu kümmern, so dass Sie nicht zu viel Lärm ausgesetzt sind.

Lärm wird in den Verordnungen als eine von sogenannten vier physikalische Einwirkungen eingeordnet. Neben Lärm sind die anderen drei optische Strahlung, Vibrationen und elektromagnetische Felder. Es ist also ein sehr wichtiges Thema, über das man als Arbeitnehmer Bescheid wissen sollte.

Lärmschutz Straßenschild
Lärmschutz ist gesetzlich vorgeschrieben.

Wenn Sie im Homeoffice arbeiten, ist Lärm am Arbeitsplatz schwerer rechtlich und technisch zu fassen. Trotzdem ist es wichtig zu wissen, was wie wann ein gesundes Maß an Lautstärke oder Lärm ist und ab wann Maßnahmen ergriffen werden müssen.

Hier erfahren Sie alles Wichtige zum Thema Lärm und was Sie machen können, falls Sie von Lärmbelästigung betroffen sind.

Wie laut darf es im Büro sein?

Die RIS Verordnung Lärm und Vibrationen §5 unterscheidet den Grenzwert an Dezibel (dB) nach Tätigkeiten in Räumen.

Bei hauptsächlich geistiger Tätigkeit soll die Lautstärke 50 dB nicht überschreiten.

Bei einfachen Bürotätigkeiten soll die Gesamtlautstärke 65 dB nicht überschreiten.

In Sozial-, Aufenthaltsräumen, Sanitätsräumen und Wohnräumen sollen 50 dB nicht überschritten werden.

Wann Arbeiten mit dem Lärm nicht mehr möglich ist, müssen Sie allerdings auch von der Lärmquelle und der Frequenz abhängig machen und dann die weiteren Schritte überlegen.

Frau mit Megafon.
Laute Kollegen können auch eine Quelle von Lärmbelästigung sein.

Wie viel Lärm ist im Homeoffice erlaubt?

Geht man von der RIS Verordnung Lärm und Vibrationen §5 aus in denen das Homeoffice unter ‘Wohnräumen’ gefasst wird, dann soll die Lautstärke nicht 50 dB überschreiten. Hierbei dürfen laut §5 Geräusche, die durch Personen, Kollegen, Mitarbeiter im Raum verursacht werden (also kein externer Lärm) nicht mit einbezogen werden.

Was kann man gegen Lärm am Arbeitsplatz machen?

Lärm am Arbeitsplatz macht krank. Auf jeden Fall kann Lärm zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen und jeder sollte den Lärmschutz im Büro ernst nehmen. Eine hohe Lärmbelästigung kann konzentriertes Arbeiten unmöglich machen. 

Ab einer Lautstärke von 80 dB muss der Arbeitgeber seinen Angestellten persönliche Schutzausrüstungen zur Verfügung stellen. Als persönliche Schutzausrüstung zählt Lärmschutz wie zum Beispiel Ohropax oder andere Möglichkeiten des Gehörschutzes. Ab 85 dB ist eine Prüfung über die tatsächliche Verwendung des Gehörschutzes durchzuführen.

Lärm am Arbeitsplatz verringern – weitere Maßnahmen

Doktor mit Kopfhörern gegen Lärm am Arbeitsplatz
Ab 80 dB muss der Arbeitgeber für einen Lärmschutz aufkommen.

Weitere Maßnahmen gegen Lautstärke am Arbeitsplatz und zur Lärmreduzierung hängen evtl. direkt mit der Raumakustik und Schallschutz im Büro zusammen. Um die Akustik im Büro verbessern zu wollen, braucht es meist eine gute Fachexpertise. Akustik-Experten können analysieren zum Beispiel die akustische Nachhallzeit des Raumes, messen hohe Frequenzen des Büros, den Schall im Büro und können so Maßnahmen für eine gute Raumakustik aufzeigen.

Lärm am Arbeitsplatz – weiterführende Information

Für einzelne Bereiche gibt es gesonderte Lärmpegel und Regeln. Für einen besonders tiefergehenden Einblick in das Thema gibt es einen ausführlichen Leitfaden der Gesetzlichen Unfallversicherung ( dguv) mit dem Titel Lärm am Arbeitsplatz. Diese sind auch für das Arbeiten im Home Office wichtig, obwohl es dazu noch keine gesonderten Regelungen gibt. 

Lärm am Arbeitsplatz vermeiden lässt sich nicht in jeden Fall, es gibt z. B. Lärmbelästigung durch Kollegen, Lärm durch Bauarbeiten usw. Dieser Artikel hat Ihnen hoffentlich jedoch gezeigt, dass Ihre Recht bzgl. Lärm gesetzlich festgeschrieben sind.

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